Mitteilung
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„Noch zwei bis drei Monate bis zum Ausbildungsbeginn im Herbst 2023. Jungen Erwachsenen stehen Anfang Juni noch über 4.800 freie Ausbildungsstellen in Hamburger Unternehmen zur Verfügung: In jeder Branche, für jeden Schulabschluss ob technisch, handwerklich, kaufmännisch oder im Gesundheits- oder Sozialbereich: Die Chancen auf einen richtig guten Berufseinstieg sind sehr gut“, beschreibt Sönke Fock den aktuellen Hamburger Ausbildungsmarkt.
Sönke Fock* zur aktuellen Lage auf dem Hamburger Arbeitsmarkt
„Das statistische Bundesamt hat in der vergangenen Woche bekannt gegeben, dass das Bruttoinlandsprodukt BIP zum zweiten Mal in Folge geschrumpft ist. Insbesondere die private Konsumlaune wird durch die hohe Inflationsrate und das angestiegene Zinsniveau in Schacht gehalten. Zwar sinken die Energiepreise wieder und dürften die privaten Haushalte zukünftig weniger belasten, aber die Diskussion um die Energietransformation und daraus folgende notwendige Investitionen dauern an, auch in der Wirtschaft.
Blicken wir nun auf die regionalen Statistiken und Daten des Hamburger Arbeitsmarktes, dann zeigt sich ein durchaus differenziertes Bild:
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Steigt weiter an.
Trotz der schwierigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Situation als Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, steigt die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Hamburg im Jahresvergleich um 28.700 (2,8 Prozent) und zum Vormonat um 2.800 (0,3 Prozent) auf insgesamt 1.060.300 an. Hamburgs Beschäftigungsanstieg (siehe Grafik auf der Seite 4) fällt damit erneut höher aus, als auf Bundesebene mit einem Plus von 0,9 Prozent.
Die nachfolgenden Wirtschaftsbereiche setzten ihren Kräftebedarf innerhalb eines Jahres in konkret besetzte Arbeitsplätze um: Immobilien, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistung mit einem Plus von 6.400 oder 4,6 Prozent auf 146.400 Beschäftigte. Die Industrie mit verarbeitendem Gewerbe (+4.400 oder 4,3% auf 106.600), Information und Kommunikation (+4.000 oder 5,5 % auf 76.800) oder auch das Gastgewerbe mit plus 3.200 oder 8,8 Prozent auf 39.200.
Auch wenn im Handel ( einschließlich Kfz-Reparatur) insgesamt 143.500 Arbeitnehmer:innen beschäftigt sind, ist dies ein Minus von 2.700 oder 1,8 Prozent innerhalb Jahresfrist.
Arbeitslosigkeit - die Herausforderungen sind oft nicht gering.
Wir sind uns einig, dass sich eine gut ausgebildete Fachkraft, mit Berufserfahrung und einer gewissen persönlichen und fachlichen Flexibilität, nach einer gewissen Sucharbeitslosigkeit schnell wieder in einem Arbeitsverhältnis befindet oder gar nicht erst arbeitslos wird. Gibt es allerdings sogenannte „Vermittlungshemmnisse“ , wie etwa ein fehlender Berufsabschluss, gesundheitliche Herausforderungen, Kindesbetreuung oder pflegende Personen im Haushalt, unzureichende Deutschkenntnisse, ein höheres Alter oder längere Arbeitslosigkeit, dann wird es bei der Jobsuche schwierig und kann durchaus länger dauern.
Im Mai waren 78.603 Hamburger:innen arbeitslos gemeldet, genau 8.800 oder 12,6 Prozent über dem Vorjahresbestand mit 69.803. Die Arbeitslosenquote liegt bei 7,2 Prozent, das sind 0,7 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres mit 6,5 Prozent.
Sehen wir uns einige Personenmerkmale näher an, dann gelten 41,4 Prozent aller Arbeitslosen als gesuchte Fachkraft, weil sie mindestens über einen qualifizierten Berufsabschluss verfügen. Das sind insgesamt 32.544 (siehe Tabellenanhang Seite 17) Hamburgerinnen und Hamburger, die ein relativ gutes Risiko haben, einen neuen Job in kurzer Zeit zu finden.
Mit über 46.000 (genau 46.059) arbeitslosen Personen haben wir aber auch 58,6 Prozent an- und ungelernte Arbeitslose, die i.d.R. einer sehr viel niedrigeren Arbeitskräftenachfrage gegenüberstehen. Eine Integration in den Arbeitsmarkt ist über Coaching, berufliche Weiterbildung und individuellerer Betreuung durchaus möglich, benötigt aber Zeit.
Insgesamt hat sich die Anzahl der arbeitslos gemeldeten Ausländer (plus 7.048 oder 27,8 Prozent) binnen eines Jahres deutlich erhöht. Auch den ‚älteren‘ Arbeitsuchenden (+55 Jahre) gelingt der Sprung in Beschäftigung nicht mehr so einfach, ihr Bestand ist um 1.602 oder 11,5 Prozent angestiegen.
Der Anteil der Ukrainer:innen an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt 6,8 Prozent, das sind 5.363 im Monat Mai. Weitere 5.851 nutzen aktuell Integrationsangebote, wie etwa Sprachkurse, berufliche Weiterbildung oder geförderte Ausbildung.
Fachkräftebedarf – fast über alle Branchen hinweg gesucht
Wie auch in den vergangenen Monaten bleibt der Fachkräftebedarf ein zentrales Thema. Im kausalen Zusammenhang steht hier der Beschäftigungsaufbau in Hamburg, der belegt, dass offene Stellen für Fach- und Führungskräfte durchaus besetzt werden können. Bewerber:innen aus der Metropolregion Hamburg oder anderen Bundesländern aber auch aus dem europäischen Ausland kommen an die Elbe und besetzen international ausgeschriebene Posten. Gut so, denn dadurch wird der Wirtschaftsstandort Hamburg gestärkt. Insgesamt stehen Arbeitsuchenden fast 11.000 freie, sozialversicherungspflichtige Jobs zur Verfügung, dieses Niveau hat sich in den ersten fünf Monaten kaum verändert, dürfte aber in den nächsten Monaten leicht anziehen.
Seit Beginn dieses Jahres konnten 24.748 Hamburger:innen ihre Arbeitslosigkeit durch die
Aufnahme einer Beschäftigung verlassen, dies waren knapp 720 weniger als im Vorjahreszeitraum mit 25.469. Es wird deutlich, dass Hamburger Bewerber:innen einer wachsenden Anzahl von Mitbewerber:innen um freie Jobs gegenüberstehen. Eine berufliche Ausbildung, berufliche Qualifizierung oder auch Höherqualifizierung kann der Schlüssel zur nächsten Beschäftigung aber auch zur Beschäftigungssicherung sein.
Ausbildungsmarkt – Anfang Juni noch über 4.800 Ausbildungsstellen frei
„Auf der vergangenen Ausbildungs-Pressekonferenz am 24. April bei der Montblanc International Holding GmbH im Hellgrundweg bekräftigten alle Partner des Hamburger Ausbildungsmarktes die sehr guten Chancen für junge Leute über eine berufliche Ausbildung ihren Berufseinstieg zu realisieren. Ende Mai/Anfang Juni gab es noch über 4.800 freie Ausbildungsstellen,
• über alle Branchen hinweg,
• für jeden Schulabschluss und
• mit den besten Perspektiven für die berufliche Zukunft.
Blicken wir auf den Kalender, dann sind es, je nach Ausbildungsberuf, noch zwei bzw. drei Monate bis zum üblichen Ausbildungsstart in Hamburger Betrieben. Die Hamburger Wirtschaft sucht und braucht junge Frauen und Männer, um mit ihnen gemeinsam die zukünftigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen anzugehen. Hierin liegen die fantastischen Möglichkeiten der jungen Generation, sich über eine Berufsausbildung ihre persönliche Zukunft aufzubauen.“
*Sönke Fock ist Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamburg
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