Berufliche Orientierung (BO) in der Schule

Die Berufliche Orientierung (BO) ist ein wichtiger Bestandteil der Schule. Sie ist als Querschnittsaufgabe der Schule in der Stundentafel, in den Aufgabengebieten sowie in den Bildungsplänen (Jahrgang 1-13) fest verankert. 
Der Schwerpunkt liegt in den Jahrgängen 8-10, mit dem Ziel den Jugendlichen eine begründete Berufswahlentscheidung zu ermöglichen. 
Die Berufswahlentscheidung soll vor dem Hintergrund der eigenen Interessen, Fähigkeiten, Werte und Ziele sowie der Anforderungen und anderer Rahmenbedingungen einer beruflichen Tätigkeit getroffen werden.

Hier sind die wichtigsten Punkte der BO in der Schule:

Berufe und deren Bildungswege kennenlernen
In der Schule erfahren die Schülerinnen und Schüler Wissenswertes über verschiedene Berufe, die Arbeitswelt und welche Ausbildungen es gibt. 
Außerdem erfahren sie, welche Anschlussmöglichkeiten es nach der allgemeinbildenden Schule gibt.

Bewerbungsverfahren erleben
Die Schülerinnen und Schüler lernen, wie man Bewerbungsanschreiben, Lebensläufe und andere Bestandteile einer Bewerbung erstellt, um erfolgreich einen Praktikums- oder Ausbildungsplatz zu bekommen.

Erfahrungen sammeln - Praktika sind Pflicht
Alle Schülerinnen und Schüler müssen während ihrer Schulzeit Praktika machen, um berufliche Erfahrungen zu sammeln. Praktika werden u.a. durch Betriebsbesuche der Lehrkräfte begleitet. Je nach Schulform sind es unterschiedlich lange Zeiträume:

Stadtteilschulen (Jg. 8-10)

6 Wochen (2x3 Wochen), auch sind Langzeitpraktika (an einem Tag pro Woche) möglich.

Praxisklassen (Jg. 10)

40 Tage (in der Regel 20 Wochen mit je 2 Betriebstagen). Aktuell gibt es Praxisklassen in 35 Stadtteilschulen.

Gymnasium (Jg. 8-10)

2-3 Wochen, eine der 3 Wochen kann ein Sozialpraktikum sein. Praxisangebote an einzelnen Tagen ergänzen das Betriebspraktikum.

Betriebspraktika sind ein verpflichtender Teil des schulischen Bildungsangebotes. Schülerinnen und Schülern haben damit die Möglichkeit, die Berufs- und Arbeitswelt kennen zu lernen.
Im Zeitraum zwischen Jahrgangsstufe 8 bis spätestens einschließlich des ersten Halbjahres der Jahrgangsstufe 10 werden in der Stadtteilschule zwei dreiwöchige Praktika absolviert, im Gymnasium mindestens ein zweiwöchiges.
Der Kontakt mit den Betrieben verbindet Schule mit Berufswelt und bietet den Jugendlichen einen ersten Einblick in den Alltag der Erwerbstätigkeit. In einem Betrieb ihrer Wahl durchlaufen sie möglichst viele verschiedene Abteilungen bzw. Stationen und kommen mit unterschiedlichen Personen ins Gespräch. So lernen die Jugendlichen Menschen mit unterschiedlichen beruflichen Abschlüssen, beruflichen Vorerfahrungen und verschiedene Tätigkeiten kennen. Sie erlangen Kenntnisse über verschiedene Berufe und Berufsfelder. Das Vergleichen ihrer Stärken und Vorlieben mit den Ansprüchen und Voraussetzungen des Praktikumsplatzes bietet so eine Orientierungshilfe dazu, welche Ausbildung am besten zu ihnen passt.

Nachdenken und Entscheiden
Ein besonderer Fokus liegt auf der individuellen Reflexion, also der Vor- und Nachbereitung der praktischen Erfahrungen. Die Schülerinnen und Schüler überlegen gemeinsam mit Lehrkräften, Beratungsfachkräften der JBA und Eltern welche Berufe zu ihnen passen, wie sie ihre Ziele erreichen können und welche Unterstützungen sie in Anspruch nehmen können.

Individuelle Beratung und Unterstützung
Eine eingehende Beratung erfolgt durch Lehrkräfte der Stadtteilschulen, Gymnasien und/oder der Beruflichen Schule sowie in enger Kooperation mit der JBA und ihrer Partner, insbesondere der Berufsberatung der Arbeitsagentur.

Schulische Ansprechpersonen
Jede Schule hat eine BO-Koordination als Ansprechperson für die Jugendlichen und Eltern. Die BO-Koordination steuert und setzt schulische Prozesse um, vernetzt mit außerschulischen Akteuren, informiert über weitergehende Maßnahmen, wie Messen zur BO sowie Betriebserkundungen und führt die Buchung von Modulen zur vertieften BO der Servicestelle BO durch.

Praktisches Lernen im Unterricht
Zum Fach BO an Stadtteilschulen gehören u.a. Verbraucherbildung, Ökonomie und praktisches Lernen.

Besondere Angebote
Es gibt Module zur vertieften BO der Servicestelle BO, in denen die Jugendlichen bei erfahrenen und qualifizierten Trägern Unterstützung in ihrem Orientierungs- und Reflexionsprozess bekommen.